Die letzten sechs Jahre verbringe ich nun schon in Oslo. Nach Hamburg komme ich eigentlich nur noch um meine Familie, Freunde und Freundin zu sehen, und natürlich wenn mal wieder ein Rennsportwochenende auf dem Zettel steht!
Angefangen als ganz normaler Straßenfahrer mit einer Honda CB500, fand ich schnell den Anschluss an viele gleich gesinnte und als ich dann stolzer Besitzer einer Kawasaki ZX7R Ninja wurde, erkannte ich bald was es bedeutet schnell zu fahren und das faszinierende Gefühl der Kurvenlage und Geschwindigkeit zu spüren. Ich dachte damals wirklich ich wäre schnell und irgendwie auch unsterblich! Bis mich dann, ich glaube es war Ende 2000, ein guter Freund mit auf die Rennstrecke nam. Es war Brünn, neben Barcelona und Alcarras noch immer eine meiner Lieblings-Rennstrecken.
Schnell wurde mir klar was ich doch für ein kleines Licht war, oh Gott waren diese Jungs schnell und alles sah so spielerisch aus! Es war passiert - ich war nicht nur fasziniert, nein ich war infiziert! Leider lies es meine finanzielle Lage in den kommenden Jahren nicht wirklich zu regelmäßig an Rennen teilzunehmen. Aber ich entfernte mich mehr und mehr von der Straßenfahrerei und sammelte jeden Cent um mir mein eigenes Motorrad für die Rennstrecke zu kaufen! 2004 war es dann soweit, eine Suzuki GSX-R 600 Modell K0! Bis zu diesem Jahr gab es, glaube ich, keinen Termin an dem ich nicht auf der Nase lag! Doch ich habe nicht aufgeben wollen und als ich 2004 meine Suzuki hatte und eine Gruppe von Leuten gefunden habe, mit denen ich im Laufe der Jahre mehr und mehr zusammen gewachsen bin, wusste ich was es heißt Motorsport zu betreiben und zu erleben!
Was ich dann so in den Jahren erreicht habe ist ja auf meinem Steckbrief zu sehen. Sicher nicht immer der Beste, aber mit Sicherheit bei jedem Termin mit einer der Glücklichsten! Es sind für mich mittlerweile mindestens zur Hälfte meine Freunde, die mich dieses Hobby so lieben lassen.
Sicher ist das auch der Grund, warum ich mit genau diesen Freunden ein 24-Stunden-Rennen bestreiten möchte. Es war schon immer ein Traum von mir gewesen, denn oft war ich dabei wenn es in Oschersleben wieder zum 24-Stunden-Rennen ging. Zwar nur als Zuschauer und Gast, aber schon immer fasziniert von dem was Fahrer, Team und Crew leisten und wie das Zusammenspiel funktioniert. Wie kaputt, aber dennoch überglücklich alle sind wenn es vorbei ist und jedes, das es ins Ziel geschafft hat, irgendwie ein Siegerteam ist! Ich denke man muss das einfach selbst erleben, und mit Sicherheit ist es eine unvergessliche Erfahrung!
Was danach noch kommt weiß ich nicht. Ich hoffe noch viele von diesen wundervollen Jahren, die ich mit den Jungs bis heute erleben durfte. Hoffentlich noch viele deshalb, weil es nun mal auch ein gefährliches Hobby ist! Was ich am eigenen Leib erfahren musste, als im Jahre 2008 ein guter Freund und wundervoller Mensch tödlich auf einer Rennstrecke verunglückt ist...
Für einige mag sich nun die Frage auf tun warum ich es denn trotzdem noch mache! Sicher eine berechtigte Frage. Ich habe nicht aufgehört weil ich es liebe und es mit das schönste ist was ich zu meinem Leben zählen kann. Und jeder von uns macht es weil es ihn glücklich macht wie kaum etwas anderes, sei es das Fahren oder das gesamte Umfeld!
In diesem Sinne, vielleicht sieht man sich ja in Barcelona oder auf einer anderen Rennstrecke! Immer schön sitzen bleiben und lebt euer Leben!
Euer David!
